Ich versuche derzeit eine weitere Wordclock zu bauen. Der Unterschied zu den vorigen Uhren ist, dass ich den ESP 8266 als Controller verwenden möchte, und das ich die Platine und die Matrixgestaltung im Siebdruck machen möchte.
Den Druck habe ich im Unternehmen eines Freundes machen können. Ein Nachteil bei dieser Methode ist, dass es nicht von jedem zu Hause nachgemacht werden kann, da man für den Siebdruck doch einiges an Ausrüstung benötigt.
Der Druck der Matrix auf eine Klarfolie und auf der Platine war problemlos.
Die Folie
Die Folie hatten wir öfter bedruckt, um sie möglichst Blickdicht zu bekommen. Da ich mit der Uhr noch nicht so weit bin, habe ich noch nicht ausprobiert, ob sie dicht genug ist. Sie macht auf jeden Fall den Eindruck.
Die Platine
Die Platine musste nur einmal gedruckt werden.
Zunächst haben wir lösemittelhaltige Farbe verwendet.
Beim ersten Ätzversuch habe ich Eisen III Chlorid verwendet, da dies nicht so eine hohe Temperatur benötigt. Leider muss man dann immer vorsichtig mit einem Pinsel wischen, damit es nicht ewig dauert. Mag sein, dass man das nicht machen muss, aber damit hatte ich bei Fotoplatinen immer gute Ergebnisse.
Bei der Siebdruckplatine leider nicht. Da habe ich die Farbe zum Teil abgelöst, und wegen der dunklen Farbe des Eisen III Chlorids diesen Fehler zu spät bemerkt. Somit habe ich beim ersten Versuch einen Fehlschlag erlitten.
Der zweite Versuch war dann eine Woche darauf mit Natriumpersulfat. Da ich kein Becken mit Temperaturregelung habe, und es im Keller recht Kalt ist, benutze ich immer zwei Wannen, von denen die untere mit heißem Wasser gefüllt wird, und in der oberen befindet sich die Ätzlösung.
Der Ätzvorgang startete vielversprechend, aber als ich heißes Wasser nachfüllte um das Abkühlen auszugleichen war das Wasser zu heiß. Die Platine muss sich so schnell erwärmt haben, dass die Farbe da nicht mitkam. Es löste sich ab wie ein Abziehbild. Zum Glück war die Platine da gerade erst leicht angeätzt.
Das war ein herber Rückschlag. Im dritten Versuch hatte ich die Platine gereinigt und erneut bedruckt. Ich habe auch zwei weitere Platinen vorbereitet um nicht immer eine Woche warten zu müssen wenn etwas schief geht.
Bei diesem Versuch hatten wir UV Farbe verwendet. Ich habe dieses mal die Platine vorgewärmt, und beim Nachfüllen von heißem Wasser die obere Wanne herausgenommen und das Wasser erst ordentlich umgerührt. (Schutzbrille nicht vergessen!)
Das hat sehr gut geklappt. Ich bin sicher, dass es auch mit Lösemittelfarbe klappen würde.
So eine perfekte makellose Platine hatte ich noch nie. Es handelt sich dabei um die Platine aus dem zweiten Fehlschlag. Ich konnte sie noch verwenden. Ein Glück! Die Farbe ließ sich anschließend einfach mit einem Topfschwamm abreiben. Ich habe sie im Anschluss noch mit Lötlack besprüht.
Ich weiß, dass es weniger Ätzlösung verbrauchen würde, wenn ich die Flächen nicht wegätzen würde. Das werde ich bei meinen nächsten Layouts beherzigen. Es ist auch unbedingt darauf zu achten, dass die Ätzlösung nicht weggekippt werden darf! Die muss zum Schadstoffmobil, und der Behälter muss ein Loch oben haben, da sich Druck aufbaut.
Jetzt muss ich die Platine noch bestücken, und dann geht es an das Programm.
Mein Fazit ist:
Siebdruck ist zur Platinenherstellung gut geeignet. es bietet den Vorteil, dass man entgegen der Fotoplatine bei einem Fehler im Ätzbad die Situation noch retten kann.
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